Heute ist Freitag. Fischtag. Das Meer und ich – eine große Liebe. Was habe ich gerne dort gelebt, am Meer, mit dem Fischereihafen und der Auktionshalle im Blick! Bis heute bin ich auch der Meinung, daß Fisch nur wirklich gut da schmeckt, wo er einem direkt vor die Nase hüpft. Ich fand es immer faszinierend, über den Fischmarkt zu schlendern: alles zappelt noch, und drei Stunden später, zur Abendessenszeit, liegt dann was auf dem Teller – und zappelt halt nicht mehr. Nur ich zappele, weil ich schon wieder das Drama mit den Gräten habe. DAS habe ich in der ganzen Zeit nicht in den Griff bekommen, aber dafür kann ich im Rekordtempo Garnelen nackig machen. 🙂 Ist ja auch wichtig. Glaube ich…
Nun denn, wir wagen uns an die Dorade. Geht einfach, schmeckt gut. Diese bitte beim Fischhändler des Vertrauens kaufen, da kann dann nichts schiefgehen! Dazu gibt’s Stefanía-Kartoffeln, die ausnahmsweise nicht auf dem Bild sind.
Zwei Fischverliebte Menschlein brauchen Folgendes:
- 5-6 mittlere Kartoffeln
- 1 kleine Zwiebel
- 3 dicke, sehr reife Tomaten
- Salz, Pfeffer
- reichlich Oregano
- Olivenöl
- 2 hübsche Doraden
- 2 Zweiglein Rosmarin
- 2 Zweiglein Thymian
- Salbei, falls zur Hand
- 1 kleine Zitrone
- *etwas Küchengarn
- *etwas Weißwein
Wir beginnen mit den Kartoffeln, die brauchen am längsten. Hierfür den Backofen schon mal auf 180ºC Heißluft vorheizen. Und (!) bitte aufpassen, weil es müssen sowohl die Kartoffeln als auch der Fisch in den Herd. Bei Heißluft ist untereinander gestapelt allerdings kein Problem – es gibt längliche Grillbleche, die sind für ein friedliches Nebeneinander gut geeignet.
Die Kartoffeln also schälen und vierteln, und dann in eine Auflaufform geben. Die Zwiebeln in Würfel hacken, die Tomaten in kleinere Würfel schneiden. Alles zu den Kartoffeln geben. Salz, Pfeffer, wirklich reichlich Oregano und Olivenöl darüber, eventuell noch etwas Wein darüberträufeln – nicht gießen, wirklich nur wenig – alles einmal kurz mischen und dann ab damit in den Ofen. 45 Minuten lang etwa, dann sind die Kartoffeln gar.
Die Dorade braucht nur eine knappe halbe Stunde, also bleibt etwas Zeit zum Vorbereiten. Ausgenommen ist sie ja (hoffentlich) schon, nun also unter kaltem Wasser abbrausen, trockentupfen und mit jeweils den Zweiglein von Kräutern den Bauch stopfen. Salz und Pfeffer dazu, und fertig. Jetzt werden die Doraden mit Olivenöl eingepinselt und kommen auf das Grillblech. Dann die Zitrone in dickere Scheiben schneiden und auf den Fisch legen. Wer mag, bindet sie mit etwas Küchengarn fest, damit sie bis zum Servieren auf dem Fisch bleiben und nicht runterfallen.
Wenn die Kartoffeln also eine Viertelstunde lang im Ofen waren, den Fisch dazugeben und die Hitze auf 170ºC reduzieren. Nach einer weiteren halben Stunde ist dann alles fertig. In der Zeit habt Ihr den Tisch gedeckt, einen Teller für die Trümmer bereitgestellt, den Wein im Eisfach noch etwas gekühlt, Euch in Vorfreude geübt und vielleicht schon einen kleinen Aperitiv genossen.
Guten Appetit, und ein ganz schönes Wochenende.