Bald beginnt der Advent, und so langsam ist es an der Zeit, sich Gedanken über die Weihnachtsbäckerei zu machen. Schließlich ist das ja alles etwas Aufwand, aber ein lustvoller. Und als es dann heute mal wieder anfing zu regnen, habe ich den Testlauf eingeläutet.
Es gibt in Spanien Pastissets und Pastissets. Erstere sind auf dem Festland in Katalonien populär, wirken wie kleine Teigtaschen und sind gefüllt mit Cabell de Ángel – Engelshaar -, ein süßes Zeugs aus Kürbis oder Quitte, ähnlich einem Kompott. Die zweite Version gibt’s auf Menorca: die Pastissets de Ciutadella (letzteres ist eine sehr, sehr hübsche Stadt auf der Insel). Dort ist es ein keksartiges Gebäck mit reichlich Zitrone und Schmalz (jawohl!), das nach Sommer schmeckt und gute Laune in die dunklere Jahreszeit bringt. Den Ausstecher gibt’s dort ebenfalls, und in zwei Größen: kleine Blümchen für den kleinen Hunger, und große für… ihr wißt schon. 🙂 Aber Blumenausstecher finden sich ja auch hier in gut sortierten Läden.
Die Kekse sind recht schnell hergestellt und auch schneller wieder weg, als man gucken kann. Na denn.
Für ca. 30 Stück (große) braucht man:
- 500 g Mehl nach Wahl
- 250 g Zucker
- 1 dicke Prise Salz
- 250 g Schweineschmalz
- 2 Eier (M)
- Abrieb von 1 Zitrone
- Saft von 1/2 Zitrone
- optional und nach sonnigem Gemüt: 3-4 Tropfen Zitronenöl
- Puderzucker zum Bestreuen
Und jetzt kann’s losgehen: Mehl (ich habe gemischt und je 200 g Emmervollkorn und 300 g robustes Weizenmehl genommen), Zucker, Salz, Schmalz, Zitronenabrieb und -saft mit dem Knethaken zu groben Streuseln verarbeiten, dann die Eier zugeben und weiterkneten, bis die Masse beginnt, zusammenzuhaften. Den Rest erledigt man am besten auf einem leicht eingemehlten Arbeitsbrett. Die Masse sollte kompakt und nicht zu weich sein; im Zweifelsfall noch einen EL Mehl unterkneten. Den Teig dann 30 min. im Kühlschrank ruhen lassen, dann verarbeitet er sich besser.
In der Zwischenzeit kann man die Backbleche vorbereiten und mit Papier auslegen, die Förmchen suchen gehen und mal einen Kaffee zur Einstimmung trinken. Der Backofen wird auf 170ºC (Heißluft) aufgeheizt, und dann kann das Ausrollen beginnen.
Den Teig also portionsweise auf dem bemehlten Brett ausrollen; er sollte recht dick sein. 1/2 cm ist ideal, seid also entspannt mit dem Nudelholz. Den Ausstecher immer wieder in Mehl stippen und Blumen ausstechen. Diese dann aufs ausgelegte Blech geben (eine Kochpalette leistet da gute Dienste, damit sie die Form wahren) – Abstand ist nicht nötig, denn die laufen nicht auseinander.
Die Kekse werden dann in ca. 12-13 min. gebacken. Bitte aufpassen, denn die sollen hell bleiben, sonst werden sie hart. Allenfalls goldbraune Kanten sind erlaubt! Wenn sie aus dem Ofen kommen, stellt Ihr das Blech am besten einige Minuten lang auf den kalten Küchenboden, damit die Kekse sich schon etwas festigen, sonst brechen sie gerne beim Herunternehmen. Danach dürfen sie auf einem Gitter komplett auskühlen und werden dann dick mit Puderzucker bestreut. Das geht gut mit einem kleinen Teesiebchen.
Luftdicht verpackt halten sie sich einige Zeit, aber vermutlich wird dieser Fall auch bei Euch nicht eintreten.
Frohes Backen also, und freut Euch auf das, was da bald kommt. Auch in seltsamen Zeiten ist Weihnachten; seid also guten Mutes.