Im Endspurt des Weihnachtsbackens! Da ist mir doch vor Kurzem eine Ausstechform in zwei Teilen für kleine Engel zugelaufen – das mußte ich einfach ausprobieren! Ich hatte mir das allerdings etwas anders vorgestellt, und was hier zu sehen ist, ist eher ein Versuch denn eine Kunst. Zefix auch! Schon die Überlegung, wie die anschließend zusammengesetzt werden, ließ mich die Haare raufen, und die Ausrichtung der Förmchen auf dem Teig noch viel mehr. Aber immerhin: sie schmecken köstlich und sooo ganz schlimm sind sie jetzt auch nicht. Merke: es gibt für alles ein erstes Mal, und beim nächsten Mal wird alles besser. Kölner würden sagen „Et hat immer noch jootjejaange.“
Für ca. 20 Engel aus feinstem Butterspekulatiusteig nimmt man:
- 150 g geriebene Mandeln
- 150 g Mehl
- 125 g Zucker
- 1 Ei
- 1 EL Lebkuchengewürz (wie hier bereits gelernt)
- 1 Prise Salz
- 1 TL Vanillepaste
- 125 g Butter
- ganze Mandeln in Anzahl der Engel
- 100 g Puderzucker
- einige Tropfen Zitronensaft
Die Zutaten werden – bis auf die letzten drei – gut vermischt und zu einem Knetteig verarbeitet. Dieser darf dann eine Stunde lang im Kühlschrank zugedeckt ruhen, bevor er weiterverarbeitet wird.
Wenn es dann soweit ist, brauchen wir 2-3 ausgelegte Backbleche, und der Herd kann schon auf 160℃ vorheizen.
Der Teig wird nun portionsweise auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte ausgerollt, etwa 3-4 mm dick, und es werden jeweils 1 Engel und 1 Paar Flügel ausgestochen. Weil die Formen so unmöglich zu platzieren sind, habe ich – ich gestehe! – nach 15 Engeln aufgegeben und den Rest einfach so als runde Kekse ausgestochen – der Teigverlust ist jeweils extrem hoch und schwer zu passen. (Aus den runden Keksen wurde dann die Weihnachtsedition der Prinzenrolle…). Die Spekulatii werden vorsichtig aufs Blech befördert – sie brechen sehr leicht auseinander. Auf dem Blech bekommt dann jeder Engel eine Mandel in die Arme gedrückt – dabei bitte Vorsicht walten lassen, sonst haben die Engel keine Arme mehr.
Die Plätzchen werden dann 12-13 min. gebacken, bis sie leicht hellbraun sind, und kommen dann zum Auskühlen auf ein Gitter.
Dann geht’s ans Dekorieren. Ich wollte mir Arbeit sparen und habe mir Zuckerschrift in verschiedenen Farben besorgt – es war eine Katastrophe. Nicht das Auftragen, sondern einfach die Tatsache, daß dieses Zeugs nicht durchhärtet, sondern klebrig-elastisch bleibt – wie will man die Engel denn dann lagern? Auch mit Lagen von Backpapier blieb alles in Klebgewirr. Immerhin sehen sie hübsch aus….
Die einfachste Hilfe ist jetzt eine kleine Quetschflasche mit Spitze. Sowas gibt’s im Bastelbedarf, im Frisörladen oder in ganz gut sortierten Küchengeschäften. Dann wird der Puderzucker mit etwas Zitronensaft dickflüssig angerührt, in die Quetschflasche gefüllt, und damit lassen sich die Engel dann prima dekorieren (für’s nächste Mal, gell?). Also: Gesicht und Kleidchen aufhübschen, die Flügel konturieren, und dann das Engelchen mit einem kleinen Klecks der Zuckermasse zusammensetzen. Und dann bitte ganz vorsichtig ablegen und lange (!) trocknen lassen, damit sie beim Verpacken nicht auseinanderbrechen. Einen halben Tag dauert das.
Was lernen wir also? Zum Weihnachtsbasteln gehören auch Unfälle, über die aber leider selten geredet wird. Ich finde das schade, weil meine Pannen anderen Menschen schon viel Freude bereitet haben. Es ist immer Platz zum Lernen, und, wie ein altes Sprichwort so schön sagt: „Übung macht den Meister“.
Habt ein schönes Weihnachtsfest und laßt ein paar Tage Ruhe in Kopf und Herzen einkehren.