Ach, die Kreter! Die können kochen! Und wer immer noch glaubt, daß Griechenland der Olymp des Grilltellers ist, liegt leider falsch. Von den vegetarischen Varianten können wir uns alle eine dicke Scheibe abschneiden! Fleisch ist teuer, aber die Gemüseauswahl großartig und umfangreich.
Allgegenwärtig sind auch die Hülsenfrüchte. Uns mögen die ja bisweilen langweilig erscheinen, aber was auf Kreta daraus gemacht wird, ist einfach eine Delikatesse. Sehr schlicht, sehr gut und ganz ohne Zicken. Manchmal findet man ja irgendwo so eine kleine Erleuchtung, und die teile ich jetzt einfach mal hier. Auf der Karte stand lediglich „Hülsenfrüchte“ als kleine Meze zum Wein. Ich weiß nicht, was genau ich erwartet hatte, aber das fand ich dann doch einfach gelungen. In kleinen Mengen herzustellen geht nicht so gut; stellt Euch also auf eine Menge ein, die Euch zwei Tage lang froh macht. Oder 6 Personen. Oder vielleicht auch 8, wenn’s noch etwas dazu gibt (den Wein als Beilage natürlich nicht eingerechnet, klar.) 😉
Eine Schüssel voll guter Hülsenfrüchte macht man aus den folgenden Zutaten:
- 1/2 Tasse grüne oder Puy-Linsen
- 1/2 Tasse Kichererbsen
- 1/2 Tasse Schwarzbohnen (klein, schwarz)
- 1/2 Tasse Canellinibohnen (mittel, weiß)
- 1/2 Tasse Borlottibohnen (mittel, rotgemustert)
- 4 Frühlingszwiebeln
- 1/2 Bund Dill
- Abrieb und Saft von 1 Zitrone
- Salz, Pfeffer
- reichlich Olivenöl
Sämtliche Hülsenfrüchte müssen 24 Stunden lang einweichen, außer den Linsen. Die kommen später dazu. Also die Kichererbsen und die Bohnen am Vorabend in eine große Schüssel mit kaltem Wasser geben und quellen lassen. Die Linsen kommen erst am Morgen dazu; die brauchen nicht so arg lang.
Dann, irgendwann am Nachmittag, einen großen Topf mit Wasser aufstellen, aufkochen lassen und die abgeschütteten Hülsenfrüchte hineingeben. Die sollten mindestens 35 min. kochen, und anfangs sollte das Wasser abgeschäumt werden. Die Garprobe macht man am besten mit einer der Bohnen – wenn die gut sind, ist alles andere auch in Ordnung. Dann werden alle Hülsenfrüchte abgeschüttet und sofort kalt abgeschreckt, sonst garen die nach und werden matschig.
Wenn sie nur noch lauwarm sind, kommen sie in eine Schüssel. Die Frühlingszwiebeln werden nun geputzt, zweimal längs geteilt und dann in kleine Würfelchen geschnitten. Der Dill wird grob gehackt, und beides kommt dann in die Schüssel. Die Zitrone (bitte in Bio-Qualität!) wird gewaschen und abgerieben; der Abrieb kommt ebenfalls zu der Mischung. Mit Salz und Pfeffer bitte nicht sparen, denn die Hülsenfrüchte vertragen da einiges – mit einem TL voll anfangen, und nachwürzen geht ja immer. Dann einfach den Zitronensaft und reichlich Olivenöl drüber und alles vorsichtig vermischen. Noch eine Stunde stehen lassen, damit es etwas anzieht, und dann bitte nochmal abschmecken. Das war’s.
Viel braucht man nicht dazu. Wenn zufällig der Grill läuft, ist das gut, denn als Beilage macht sich das Gericht hervorragend. Oder zu einem Halloumi aus dem Ofen. Oder einfach so, mit einem perfekten schönen Weißbrot. Den Wein dazu nicht vergessen, und da geht sogar ein knackiger Chardonnay oder Chablis.
Guten Appetit, und Sonne im Herzen!