Mohn, Mohn, nur Du allein….

Es ist Samstag, ergo Backtag. Mir war nach Mohn, dem Mann meines Herzens übrigens auch. Er mag allerdings alles, was ich backe, so glaube ich das jedenfalls. 🙂
Das Rezept kommt aus einem jüdischen Backbuch, und der Teig ist schon der Knaller – irgendwo zwischen Brioche und normalem Hefekuchenteig, und, wie es sich für Österreich-Ungarn zu der Epoche gehört, mit reichlich Eiern und Butter. Die Füllung ist übrigens nicht minder umfangreich. Es lohnt sich aber, weil der Kuchen unglaublich saftig wird. Wer also die kleine Herausforderung schätzt, sei hiermit eingeladen, es nachzutun.

Eine Gugelhupfform wird gefüllt mit den folgenden Zutaten:

  • 1/2 Würfel Frischhefe
  • 110 ml lauwarme Milch
  • 100 g Weizenmehl (mindestens 550)
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  • 2 Eier (L)
  • 50 g Zucker
  • 400 g Weizenmehl (siehe oben)
  • 1 TL Salz
  • Abrieb von 1/2 Orange
  • 1 EL Orangensaft
  • 1 EL Orangenmarmelade (ich nahm Quitte)
  • 1 TL Vanillepaste
  • reichlich Muskat
  • 1 EL Sauerrahm oder Yoghurt
  • 110 g geschmolzene Butter

Aus den ersten 3 Zutaten setzt man den Vorteig an, der die Hefe schon mal in Schwung bringt. In der Zwischenzeit kann man gemütlich die anderen Zutaten abwiegen, die Butter schmelzen, die Orange abreiben etc. Dann werden alle Zutaten miteinander zu einem ziemlich üppigen, dicken Teig verknetet. Der soll am Ende nicht mehr kleben – solange es geht, einfach nur kneten, und wenn er immer noch etwas klebt, ein ganz kleines Bißchen Mehl zugeben. Der Teig wird in zwei Hälften geteilt; eine davon bitte fest in Folie einschlagen oder in eine Kiste packen und einfrieren – das Rezept reicht für zweimal Backen! Alternativ kann der Teig auch 3-4 Tage im Kühlschrank gelagert werden; er gewinnt dadurch noch etwas an Luftigkeit. Der übrige Teig wird schön zu einer Kugel geformt und darf auf dem Backbrett etwas ausruhen. Dazu bekommt er ein Küchentuch über die Ohren gezogen, damit es auch gemütlich bleibt.
In der Ruhezeit geht’s dann an die Füllung:

  • 125 ml Milch
  • 200 g gemahlener Mohn (gibt’s fertig zu kaufen)
  • 50 g Zucker
  • 1 EL Honig
  • 1 EL Butter
  • 1/2 TL Zimt
  • 1 MSP gemahlene Nelken
  • 80 g Himbeermarmelade
  • Saft und Abrieb von 1 Zitrone

In einem kleinen Topf werden Milch, Zucker, Honig und Butter miteinander erwärmt, dann kommt der Mohn dazu. Nun wird einfach gerührt, bis die Mischung etwas an den Seiten zu blubbern beginnt, dann kommt der Topf vom Feuer und die restlichen Zutaten in die Mischung. Presto! Wenn die Mischung zu fest zum Verstreichen sein sollte, einfach ganz wenig warmes Wasser unterrühren, bis sie geschmeidig genug ist. Wenn sie länger steht, zieht sie wieder nach.

Nun geht’s ans Zusammenpacken. Zuallererst wird eine Gugelhupfform ausgebuttert.
Jetzt wird der Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsplatte schön ausgerollt, bis ein langes Rechteck entstanden ist. Dies wird zur Hälfte mit der Mohnfüllung bestrichen (bitte auf der kurzen Seite 2 cm vom Rand freilassen, aber an den langen Seiten bis zum Rand einstreichen). Nur wird die Platte auf der Hälfte zugefaltet, daß die Mohnfüllung mit Teig bedeckt ist, und dann geht’s ans Aufrollen. Die Rolle sollte nicht zu fest gewickelt werden, sonst reißt sie an den Seiten beim Backen ein. Die Rolle wird dann zu einem Ring zusammengeschoben, wobei die offenen Enden etwas ineinandergeschoben werden. Nicht zupitschen, sonst gibt’s Dellen. Der Teigring wird nun vorsichtig in die Backform verfrachtet, und eventuelle Unebenheiten mit der flachen Hand etwas begradigt. Dann darf er nochmal gehen, so ca. 30-45 Minuten lang. Die Zeit braucht der Teig auch, weil er durch Eier und Fett ziemlich schwer ist, und die Hefe dadurch etwas ausgebremst wird.
Irgendwann in der Wartezeit wird der Backofen dann auf 170℃ aufgeheizt. Wenn der Kuchen genug gegangen ist, kann er in die Röhre (beim leichten Andrücken mit einem Finger sollte der Teig nicht mehr zügig zurückspringen). In 35, maximal 40 Minuten, ist der Kuchen dann fertig. Er darf nun auf einem Rost auskühlen und wird, wenn er kalt ist, kräftig mit Puderzucker eingestäubt.
Und weil Samstag ist, haben Freunde oder Nachbarn sicherlich Zeit, ein Stückchen von diesem Superhupf probieren zu kommen. Viel Spaß und gutes Gelingen!

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